Megatrends Wiki
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Zugehörigkeit[]

Neues Lernen ist einer von 11 Megatrends. Ein Megatrend gehört zur Kategorie Trend.

Definition[]

Der Megatrend Neues Lernen beschreibt, wie sich Bildung im Zeitalter der Wissensexplosion verändert. Überall auf der Welt schaffen digitale Medien einen immer leichteren Zugang zu einer immer größer werdenden Wissensmenge. Im „War for Talents“ der anbrechenden globalen Kreativ-Ökonomie setzt sich diese Erkenntnis durch: Bildung ist ein Schlüssel zu einer hoffnungsvollen Zukunft. Wo jetzt individuelle Talente gefördert werden und leidenschaftliche Neugier entfacht wird, sind die Voraussetzungen für Innovationen und sozialen Aufstieg geschaffen.[1]

Die Technologie von morgen verlangt nicht Millionen von Leuten, die bereit sind, monotonmechanische Tätigkeiten auszuführen, sondern solche, die in der Lage sind, ihren Weg in einer neuartigen Umwelt zu finden. Dieses Zitat des Zukunftsforschers Alvin Toffler sagt eigentlich alles über die Herausforderungen, die auf den Bildungssektor zukommen. Unsere Schulen sindauf die Wissensgesellschaft nicht eingerichtet, sie „produzieren“ immer noch industriell, im Sinne des „Skills“, die man im Industriezeitalter benötigte.

Der Historiker Karl Scholz: Das Schulwesen trägt bis heute paramilitärische Züge. Das Prinzip der Jahrgangsunterrichtung – ein militärisches Einberufungsprinzip. Das Portionieren der Übungen, 50 Minuten Lernen, 5 Minuten Pause – das Prinzip militärischen Exerzierens. Dass die Karrieren der Lehrer sich nicht dadurch entscheiden, wie sie mit Schülern und Eltern umgehen, sondern im Arrangement mit der Obrigkeit – ein typisch militärisches Prinzip.

Was sind die wichtigsten Fähigkeiten, die wir (oder unsere Kinder) in der Wissensgesellschaft benötigen?

  • Eigenständigkeit
  • Selbstkompetenz
  • Teamfähigkeit
  • Emotionale Intelligenz
  • Kreativität

Um diese Fähigkeiten zu fördern, benötigt es ein radikales Umdenken in der Pädagogik. Die Rolle des Lehrers muss sich vom „Allwissenden“ zum Moderator wandeln. Das Lernen selbst findet in Teams statt und wird vom „Selbstlernen“ strukturiert. Die starren Grenzen der Unterrichtseinheiten lösen sich auf. Spielerische und experimentelle Elemente erhalten auf breiter Front Einzug; die Grenzen der Schule öffnen sich nach außen. Statt standardisierter Lernprogramme geht es vor allem um individuelle Förderung. Viele dieser Elemente sind in neuen Schultypen bereits verwirklicht.

Wie viele Menschen können in einer Gesellschaft hoch gebildet sein? In Kanada, Skandinavien und den USA studieren bereits 50 Prozent der Jüngeren, in Neuseeland fast 70 Prozent, in Deutschland machen nur 19 Prozent einen Abschluss. In Ländern wie Schweden verfügen bereits an die 35 Prozent der Gesamtbevölkerung über einen universitären Abschluss – hierzulande sind es kaum 10 Prozent. Finnland hat 91 Prozent Abiturienten, 91 Prozent der 20-jährigen haben eine Hochschulberechtigung in der Tasche.

Die Zukunft gehört der Hochbildungsgesellschaft. Aber Hochbildung in Zukunft heißt eben nicht mehr der Besitz eines „Titels“ oder eines „Status’“. Die Hochbildung der Zukunft befähigt zur permanenten Weiterentwicklung der Fähigkeiten, zur Ausbildung des eigenen Charakters. Es gilt, sich von der Idee der „AUS-Bildung“ und des AB-Schlusses“ zu verabschieden. Und den Menschen als lernendes, neu-gieriges Wesen zu sehen.[2]

Weitere Unterkategorien zu Neues Lernen[]

  1. Neue Lernformate
  2. Clever Kids
  3. Bildungs-Business
  4. Life-Long-Learning
  5. Open Science
  6. Talentismus
  7. Wissensgesellschaft
  8. Kreative Ökonomie
  9. Open Education
  10. Weibliche Bildungsgewinner
  11. Learning Landscapes
  12. Open Innovation
  13. Collaboration
  14. Flexibilisierung
  15. Social Networks
  16. Shareness
  17. Infodesign

Arten von Megatrends[]

  1. Globalisierung
  2. Female Shift
  3. Konnektivität
  4. Urbanisierung
  5. Neo-Ökologie
  6. Gesundheit
  7. Neues Lernen
  8. Mobilität
  9. New Work
  10. Individualisierung
  11. Silver Society

Quellen[]

  1. http://www.zukunftsinstitut.de/megatrends
  2. Horx, Matthias: Zukunftsinstitut Horx GmbH, 2007
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